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versus Short Storys
fünf Kurzgeschichten rund um Drama, Erotik und Liebe
von Jenni Fenko
Die Musik passend zum Buch für alle, die die Geschichten mit all ihren Sinnen erfassen wollen.
Die Musik passend zum Buch für alle, die die Geschichten mit all ihren Sinnen erfassen wollen.
Düstere Gesinnungen versus leidenschaftliche Bedürfnisse:
Kathi ernüchtert regelmäßig beim Sex mit Jan, doch dann lässt sie sich benebeln …
Maja kämpft mit dunklen Sexträumen und gegen ihre Sprachlosigkeit dem Blonden aus dem Zug gegenüber …
Laura versinkt in Dunkelheit und hantelt sich an der grauen Wand zum Licht …
Jules ist tief unten, sucht nach ihrer Nullebene, steigt aber mit J auf …
Bianca findet in der Lüge die Wahrheit … oder umgekehrt?!
Triggerwarnungen
Alkohol und Drogen:
Auch wenn das Leben manchmal Gründe liefert, um laut danach zu schreien, so bringen Alkohol und Drogen nur kurzfristig Erleichterung, dafür langfristig noch mehr Gründe für noch lauteres Schreien. Lasst es einfach sein, bitte!
Ungeschützter Geschlechtsverkehr:
Nicht alle meine Protagonisten achten auf ihre Gesundheit, aber ihr solltet das unbedingt tun! Das hier sind fiktive Geschichten, ich kann ganz viele davon erzählen. Euer Leben hingegen ist echt und ihr habt nur das eine, also bitte schützt es!
Vergewaltigung:
Mit meinen Geschichten sage ich immer etwas, die meisten Leser*innen verstehen es. Meinen Standpunkt zu Vergewaltigung mache ich sicherheitshalber unmissverständlich klar: NEIN!!! Gegenseitiges Einvernehmen ist Grundvoraussetzung!
Opfern von sexuellen Übergriffen lege ich nahe, jede Art von Hilfe in Anspruch zu nehmen. Niemand kann euch den inneren Schmerz nehmen, aber mit Unterstützung ist er leichter zu ertragen.
Ernüchterung versus Benebelung
„Jan ist zu beneiden.“ Seine Hand liegt an meiner Hüfte, streicht dort sanft auf und ab. Jetzt bin ich richtig benebelt! Er riecht köstlich! Tief atme ich ihn ein, seinen Duft und seinen Hauch an meinem Ohr. Jetzt weiß ich endlich, was in mir drinnen ist: Lust! Und wilde Gedanken! Nichts Fades, nichts Verrottetes, nichts Abgestumpftes, nur Begierde und ein unglaubliches Verlangen nach seinem Aroma … in und auf mir, rund um mich, überall an mir!
„Wieso?“ Mehr bringe ich nicht raus. Weiter kann ich nicht denken. Der Geruchsnebel verhindert alles.
„Jan hat mir von dir erzählt.“ Ach so? Was erzählt Jan denn über mich? Ich weiche zurück, versuche, den Dunst loszuwerden. Aber Laurenz rückt nach, drängt mich gegen den Wandschrank hinter mir, stützt seinen Arm direkt neben meinem Gesicht ab … Hat er an seinen Handgelenken Parfum aufgetragen? Wie kann man nur so gut riechen?!
„Er sagt, du bist eine aufgeschlossene Genießerin. Das mit dem Genießen, das glaube ich sofort, aber bist du auch wirklich aufgeschlossen, Kathi?“
Traum versus Realität
Der Zug fährt ein. Ich bin nervöser als sonst. Komme kaum die Stufen in den Waggon hoch. Lasse die paar Leute hinter mir vor, schiele zu Platz 14. Ja, er ist da! Er sitzt da jeden Tag, hat wohl eine Dauerreservierung für diesen Sitz. Oder steigt als Erster zu, wo auch immer der Zug herkommt. Komm, Maja, heute sagst du was! „Hallo“ oder „Guten Morgen“ oder „Schöner Tag heute“ oder „Du Abbild eines Adonis, ich bin Maja, die mit den kranken Träumen, die über deine Tasche gestolpert ist, und ich will nichts mehr, als mit dir gemeinsam in meine Träume zu stolpern, du kannst auch deine Tasche mitnehmen!“. Nein, das wird nichts, ich bringe ganz sicher kein Wort raus …
Dunkelheit versus Licht
Dann eine graue Wand, nicht erklimmbar, undurchdringbar. Ich kann mich nur an ihr entlanghanteln und hoffen, dass sie irgendwo endet. Stille umhüllt mich. Alle Stimmen sind ertränkt. Stufen, unendlich viele! Ich bin ein halbes Jahrhundert auf ihnen unterwegs, auf meinem Weg nach oben, entlang der grauen Wand. Ein hell leuchtendes Schild auf einem Wagen. Haben Taxis gelbe Leuchtschilder? Eine Autotür. Ich finde den Griff, lasse mich fallen.
„Fahrgäste sitzen hinten, Mädel.“ Ja, ein Taxi, was für ein Glücksgriff!
Tiefe versus Höhe
Ich will nichts mehr verstehen, denn gerade legt sich eine angenehme Ruhe über mich. Aber ich brauche mehr, um nach oben zu schweben, das weiß ich. Weißer Puder wird zu klarer Flüssigkeit, ein silbernes Röhrchen jagt dem Rauch hinterher, grauer Dunst bildet sich in meinem Kopf. Gedanken fallen zu Boden, Ängste entschwinden ins Nichts, der Schmerz lässt nach und ich fühle mich unendlich leicht. Julius‘ Augen funkeln mich an, halten mich auf der Geraden zwischen unseren Blicken fest. Ist das meine Nullebene? Egal, denn jetzt steige ich auf …
Lüge versus Wahrheit
„Welchen Drink darf ich zahlen? Oder gehen wir gleich aufs Zimmer?“ Nein, das kann nicht Elias sein! Er redet, wie er aussieht: grob, einfältig, ungehobelt. Wo ist der Feinschliff hin, wo sind die hofierenden Phrasen, in denen ich bisher untergetaucht bin?
© 2024 Jenni Fenko
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