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Desire … Teufel und Engel
… eine unbeschönigte Geschichte über die verzweifelte Suche einer zerrütteten Frau …
von Jenni Fenko
Die Musik passend zum Buch für alle, die das Thema mit all ihren Sinnen erfassen wollen.
Die Musik passend zum Buch für alle, die das Thema mit all ihren Sinnen erfassen wollen.
Sabrina lässt sich auf Sex nach Büroschluss mit ihrem verheirateten Chef ein. Er nennt sie „Teufel“, bricht sofort ihren Willen, Stück für Stück ihren Verstand und kurz darauf ihr Herz. Ein willkürlich ausgewählter Fremder soll Sabrinas Schmerz abtöten, entwickelt sich aber rasch zu mehr als nur einer Ablenkung. Für den Neuen ist sie ein „Engel“, er schenkt ihr Zärtlichkeit und Liebe. Bis er sie nach einer viel zu kurzen und intensiven Zeit gebrochen verlässt.
Es folgt eine verzweifelte Suche nach absoluter innerer Befriedigung, während der Sabrina zu einer Schattenversion ihrer selbst verblasst, irgendwo zwischen ihrem Teufels- und Engelsdasein. Denn ihren begierigen Lucifer treibt es zu Sex mit namenlosen One-Night-Stands, ihr Engel dagegen wünscht sich die große Liebe. In der Mitte der beiden versinkt sie im Alkohol, aber auch der hat keine befriedigende Antwort auf die einzig richtige Frage:
Wer oder was kann ihre Sehnsucht stillen?
Desire … Teufel und Engel
Diese Erzählung enthält explizit beschriebene Sexszenen und schonungslose Darstellungen in teils groben Worten, verfasst aus der Sicht einer zerrütteten jungen Frau. Erst ab 18 Jahren geeignet und nichts für sensible Leser*innen. Triggerwarnungen im Vorwort.
Triggerwarnungen aus dem Vorwort
Bitte lest die nachfolgenden Triggerwarnungen => mit den dazugehörigen Hinweisen, die mir ein Anliegen sind:
Alkohol- und Drogenmissbrauch => Ganz schlechte Idee, Leute, bitte lasst die Finger von Drogen und zu viel Alkohol! Denn wer einmal süchtig ist, bleibt es für immer, zumindest in seinem Kopf.
Ungeschützter Geschlechtsverkehr => Das ist nicht mal in Geschichten ungefährlich, bitte verwendet immer Kondome und wenn ihr euch bei eurem Partner/euren Partnern sicher seid, dann lasst beide/alle eine Komplettuntersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten machen (die zahlt in Österreich übrigens die Krankenkasse).
Ständig wechselnde Sexualpartner/Sexsucht => Manches kann man wirklich so übertreiben, dass man nichts darin findet und alles darin verliert. Dabei sollte man in Sex mit jedem Partner immer etwas finden und nie etwas verlieren!
Vergewaltigung und Nekrophilie (selbst, wenn nur angedeutet) => Beides ist abartig, da darf es keine Meinungsverschiedenheit geben! Eine Psychotherapiestunde kostet in Wien zwischen 60 und 130 Euro. Bitte investiert in den teuren Therapeuten und sichert euch gleich für die nächsten Monate/Jahre alle freien Termine, wenn euch diese Worte nicht nur widerstreben, sondern euch innerlich aufwühlen, ganz egal, aus welchem Grund.
Suizidgedanken => Wenn ein Leintuch aus dem 3. Stock zu Boden segelt, ist das sicher nett anzusehen. Ein menschlicher Körper braucht laut Internetrechner für 10 Meter aber genau 1,43 Sekunden zum Fallen. Das ist nicht mal ein Atemzug … vielleicht gerade mal der Ansatz eines Schreis, den aber niemand hört.
Unmoralisches Angebot
„Na dann. Auch auf die Gefahr hin, dass du jetzt sofort kündigst, sag ich dir, was das werden kann.“ Scheiße, er ist mein Boss! Wieso habe ich das nur vergessen? „Ich brauche jemanden. Für Sex zwischendurch.“ Kündige, Sabrina, oder reiß ihn an dich, jetzt sofort, ganz egal, aber mach was, sitz nicht einfach nur so verkrampft da! „Jemanden, der nicht widerspricht. Jemanden, der macht, was ich sage.“ Ich will widersprechen, aber er fixiert mich so intensiv, dass ich nicht mal weiß, wogegen genau. „Du gefällst mir, schon länger. Dein Arsch ist sexy, selbst in Hosen.“ Ich sehe meinen nackten Arsch vor mir, die Hose hängt in meinen Kniekehlen, Wolfgang drückt sich von hinten an mich und flüstert mir Du bist so sexy! ins Ohr, mitten im Büro und … der Kellner erlöst mich! Hastig nehme ich einen Schluck vom Wein, ohne auf Wolfgang zu warten oder gar mit ihm anzustoßen. Am liebsten würde ich das Glas in einem Zug leertrinken, aber ich reiße mich zusammen. Da nimmt Wolfgang seines hoch, setzt es an, schaut mich über den Rand hinweg an und trinkt es mit drei großen Schlucken in einem durch aus.
„Also, was sagst du?“
Verloren und süchtig
Zwei Wochen später bin ich komplett verloren. Ich bin süchtig nach Wolfgang, oder besser gesagt nach mir unter und auf ihm. So war ich noch nie: so wild, so gierig, so lüstern, so geil. Es gefällt mir, ich gefalle mir, zumindest in den Momenten, wo ich mit ihm beisammen bin. Danach eigentlich weniger, die Ernüchterung tritt immer recht schnell ein. Die Arbeitstage mit ihm in diesem großen Büro sind kaum zu ertragen, ich bringe seit zwei Wochen keinen einzigen Akt vom Tisch. Hänge nur noch zwischen seinen zweideutigen Aussagen und vielsagenden Blicken fest, klammere mich an jede verstohlene Berührung im Vorbeigehen, auch wenn sie noch so grob ist.
Mein Spruch für heute
„Okay, darf ich dir auch sagen, was ich will?“
„Gerne.“ Ich ziehe wieder kräftig an meinem Wodka Lemon, dann beuge ich mich zu ihm, flüstere in sein Ohr:
„Ich will dich ficken … Nein, doch nicht! … Ich will, dass du mich fickst!“ Ich kann nicht fassen, was ich sage, dabei fühlt es sich genau richtig an. Sonst kommen solche Sprüche immer von den Jungs, aber heute, da ist das mein Spruch, nur meiner!
Jemand Fremdes
„Du bleibst tatsächlich über Nacht?“, entkommt es mir, ich weiß selbst nicht, warum ich genau diese Frage stelle.
„Ja, wenn ich darf.“ Sein Daumen streicht über meinen Mund, seine blauen Augen blitzen mich an. „Ich will schließlich wissen, wie du nüchtern so bist“, sagt er und sein süßes Lächeln hüllt mich in einen Wattebausch ein. Kurz genieße ich es, dann wird er mir unheimlich, mit seinem intensiven Blick, mit seinem sanften Streicheln, mit seinem ruhigen Atem. Ich klettere umständlich über ihn drüber, raus aus dem Bett, wanke Richtung Badezimmer. Im Spiegel sehe ich jemand Fremdes. Es ist nicht Sabrina, es ist nicht der Teufel, es ist nur irgendjemand, der mir gerade vollkommen betrunken die Zähne putzt.
So deprimierend
Am nächsten Tag schicke ich zwei gleichlautende Nachrichten an Tommi und Wolfgang:
Ja, ich bin der Teufel in Person! Es tut mir leid.
Die an Tommi bleibt ungelesen, von Wolfgang kommt ein paar Minuten später eine Antwort:
Um 14 Uhr im Müllraum, Teufelchen! Wehe, du kommst nicht!
Aber ich komme nicht, bekomme dafür um 14:08 Uhr wieder eine Nachricht:
Wieder alleine, es ist so deprimierend! Der Teufel fehlt mir …
Ich stehe zitternd am offenen Wohnzimmerfenster im dritten Stock und sehe hinunter zu den Mülltonnen im Innenhof. Denke darüber nach, wie lange der Fall auf eine dieser Tonnen wohl dauert. Sicher nicht länger als ein, zwei Sekunden. Es ist so deprimierend …
Ein wandernder Gedanke
Ich kann nicht reagieren, mich nicht wehren, nicht denken, nicht mal atmen, ich kann nur seine heftigen Stöße abfangen und seine Härte in mir aufnehmen. Mir wird heiß, zuerst im Gesicht, dann glühen meine Ohren, und während er mich derb fickt und die Handtasche wild baumelt, strömt die Hitze in meinen Bauch. Von dort wandert sie seelenruhig zu meiner Mitte, seine Zunge streift über meinen Hals und ich versinke in seinem Druck hier oben und da unten, als er stöhnt: „Sag Ja, Kleine!“ Ich will Ja und Nein gleichzeitig schreien, ich kralle mich fest an seinen Arm, der nicht nachgibt, und ringe mit mir und meinem Atem um die Wette. Meine Höhle brennt wie Feuer, sein Schwanz ist wie ein Stemmeisen in mir, längst keuche ich so wie er, obwohl ich so gut wie null beitrage zu diesem Gemetzel, mich hier nur gnadenlos nageln lasse und er mir alles nimmt bis auf den Gedanken: „Fick mich einfach nur …“ Der streift in meinem Kopf langsam von links nach rechts und wieder zurück und wieder nach rechts, da hängt sich ein „… zu Tode!“ an meinen wandernden Gedanken an, während ich gerade explodiere und ein gequältes „Ja!“ aus mir presse.
Sehnsucht
„Mach mir einen Wodka Lemon“, sage ich leise, ohne mich direkt an JJ zu wenden. Ich darf den Blickkontakt zu Tommi nicht verlieren. Er durchbohrt mich wie eine Lanze, es tut unendlich weh, aber wenn er sie rauszieht, dann sterbe ich.
„Bitte nicht, Sabrina!“
„Bitte JJ, mach mir einen Wodka Lemon, mit extra.“ Es dauert ewig, bis JJ mich von hinten anstößt und mir das Glas in die Hand drückt. Ewig – und trotzdem starrt Tommi mich immer noch an. Komplett regungslos, während in mir ein Wirbelsturm tobt. Er sieht irgendwie verändert aus. Vielleicht macht das sein neuer Undercut-Haarschnitt, der lässt ihn härter wirken.
„Du gehst mit ihm hier heute nicht raus!“, sagt JJ noch, aber meine Beine verselbstständigen sich bereits, sind schon auf dem Weg zu Tommi, denn meine Sehnsucht bricht gerade durch.
Spiegelung der Sehnsucht
Tommi sieht mich lange an, in seinen Augen funkelt plötzlich etwas, es blitzt mir richtig entgegen. Fast wie bei Michael, aber doch anders, viel intensiver, viel fesselnder. Jede Leere ist verschwunden, Tommis Augen sind vollgefüllt, mit einem unendlichen Glitzern. Und dann erkenne ich es, es beantwortet all meine Fragen auf einen Schlag und stellt doch gleichzeitig 1.000 neue: Ich selbst bin es, ich kann mich selbst in seinen wunderschönen blauen Augen sehen, und Tommis Sehnsucht liegt mitten auf der Spiegelung meiner selbst!
© 2024 Jenni Fenko
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